Sie streben als Volksvertreter eine Kandidatur an, wie beantworten sie den Wunsch und die Initiative einer Vielzahl Witzenhäuser*innen, das Witzenhäuser Schwimmbad in diesem Jahr zu öffnen?
Witzenhausen ist seit letztem Jahr sich als kinderfreundliche und familiengerechte Kommune. zertifiziert. Wir sehen es daher als hohe Priorität, dass Kindern und Jugendliche, nachdem sie nun schon 4 Monate im Lockdown waren, ins Freibad hier vor Ort können!
Es betrifft aber auch viele Senioren, die häufig das Schwimmbad aufsuchen, um sich abzukühlen und fit zu bleiben. Nicht jeder hat ein Auto und kann mal eben nach Bad Heiligenstadt, BSA oder Göttingen zum Schwimmen fahren. Schwimmbadbusse, wie vorgeschlagen, widersprechen jeglichem Umgang mit dem Infektionsgeschehen, das Bad auf der Ludwigstein als Hallenbad ebenso, auch ist es zu abgelegen und zu klein.
Wenn der nächste Sommer ähnliche Hitzerekorde aufstellt wie die letzten, fällt der Verzicht auf das Baden besonders schwer. Das Bad ist seit jeher ein Ort der Begegnung zwischen Jung und Alt, zwischen verschiedenen Milieus und ermöglicht gerade im Coronajahr Nummer 2, kontaktloses Sporttreiben an der frischen Luft, was unser aller Immunsystem stärkt!
Die Entscheidung, das Schwimmbad im Sommer zu schließen, verdanken wir dem Aufsichtsrat der Stadtwerke, in denen einige Parteien aus dem Parlament noch nicht mal einen Sitz und somit Stimmrecht haben. Das Parlament- oder gar die Öffentlichkeit- wurde nicht in diese Entscheidung einbezogen. Dies ist ein typisches Beispiel dafür, wie wichtige Entscheidungen, die alle EinwohnerInnen betreffen, unter Ausschluss der Öffentlichkeit getroffen werden mit nicht nachvollziehbaren Begründungen. Die Hauptaufgabe der Bäderbetriebe ist es, das verbliebene Bad zu betrieben. Darauf müssen wir noch vehementer hinweisen!
Wir haben am 1. März auf dem Witzenhäuser Marktplatz auf einer Kundgebung gegen den Beschluss der Stadtwerkte demonstriert, und wir werden uns weiterhin im Aufsichtrat, im Magistrat und im Parlament für die Öffnung des Schwimmbades in diesem Sommer einsetzen.
Welche Möglichkeiten und Maßnahmen sehen sie, um diesem Wunsch zu entsprechen?
Mit etwas gutem politischem Willen ließe sich beides - Schwimmbad-Sanierung und Betrieb - unter einen Hut bringen. Ein möglicher Ablauf wäre: Die Monate März, April, Mai/Juni werden für die wichtigsten Installationsarbeiten von Pumpen- und Rohrleitungs-, Mess- und Regeltechnik genutzt. Arbeiten, die bis zum 15. Juni (Beginn der Badesaison) nicht erledigt wurden, werden ab September nachgeholt. . Im Sommer hat das Freibad für die Dauer von zwei Monaten geöffnet. Das Babybecken kann sogar während des Betriebes umgebaut werden. Außerdem ist mit dem Fördergeldgeber des Programmes “SWIM” nochmal das Gespräch zu suchen, ob Ausführung und Abrechnung wirklich noch in diesem Jahr stattfinden müssen. Zumindest die Abrechnungsphase könnte noch ins nächste Jahr gestreckt werden- sicherlich gibt es dafür unter den derzeitigen Ausnahmezuständen Verständnis! Um die Kosten für zusätzliches Personal unter Coronabedingungen zu senken, können Studierende und Jugendliche mit entsprechenden Qualifikationen ( Rettungsschwimmer, Juleica, Goldabzeichen etc.) gezielt eingesetzt werden. Die Witzenhäuser wünschen ein offenes Bad, wir sind sicher, dass wir das Know-How hier vor Ort haben und nur besser einbinden müssen. Als Dankeschön könnte es jeweils Jahreskarten für 2022 geben.
Auch werden wir einen “Schwimmbadbeirat” anregen, der sich über die Öffnungsbestrebungen dieses Jahr hinaus mit Verbesserungen rund um den Schwimmbadbetrieb aus Bürgersicht beschäftigt.